Citroen 2 CV A (1:18, Maisto)

  • Citroen 2 CV A
  •  
  • Maisto
  • 1:18
  • Standmodell / Unangetrieben
  • Metall / Druckguss
  • Grau
  •  
  • Privatverkauf
  •  
  • Keine Angaben
  • Keine Angaben
  • Das Modell ist unverkäuflich
 

“Regenschirm auf Rädern”, “Schlachtross” oder auch “hässliches Entlein”, der Citroën 2 CV erhielt während seiner langen Bauzeit viele Bezeichnungen. Zuerst war er das Vehikel von Bauern und Kleingewerblern, später der unkonventionelle Untersatz für erfolgreiche Frauen und schliesslich das günstige Fahrzeug von Studenten und Flower-Power-Anhängern, stets aber fiel er auf und sorgte für ein Schmunzeln bei Betrachtern.

Langdauernde Entwicklung

Bereits 1936 beginnen die ersten Entwicklungsarbeiten am neuen “Arbeitspferd” der französischen Automarke Citroën. Die Ansprüche sind hoch, soll doch ein weitgehend vollwertiges Auto entstehen, das aber kaum mehr als ein Motorrad kosten darf. André Lefèbvre, Marcel Chinon, Walter Becchia und Flaminio Bertoni heissen die vier Männer hinter dem neuen Wagen, die in enger Zusammenarbeit mit Citroën-Generaldirektor Pierre Boulanger den Wagen auf die Beine, respektive die vier Räder stellen und dabei eine Vielzahl innovativer Ansätze verfolgen.
Manches (z.B. die Wasserkühlung für den Motor) muss aus Kostengründen verworfen werden, dafür verändert sich die Optik positiv, trotz grosser Einschränkungen darf Bertoni seine Handschrift hinterlassen.

Präsentation ohne Motor im Jahr 1948

Am 6. Oktober 1948 wird der neue Wagen anlässlich des 50. Geburtstages des Pariser Salons präsentiert.
Die vor Ort anwesende Automobil Revue kommentiert:
“Ein Schrei der Entrüstung erklang in der ganzen Pariser Presse, und die ersten Besucher lachten laut heraus, als sie die kleinen, aluminiumgrau gespritzten Ausbünde der Hässlichkeit erblickten, die als ‘Citroën 2 CV’, was für Deux Chevaux, also zwei Pferde steht, angeschrieben waren. Man fühlte sich von Citroën an der Nase herumgeführt, und in der Tat scheint man sich am Quai de Javel um die öffentliche Meinung sowohl in der Presse wie auch beim Mann auf der Strasse, für den ja das neue Modell besonders bestimmt ist, wenig zu kümmern.”

Citroën jedoch nennt den vorgestellten Wagen schlichtwegs eine “Revolution”, eine neue Fahrzeugkategorie sei damit erfunden. Mit technischen Daten hält sich Citroën allerdings zurück, ein Motor ist nicht sichtbar und so spekuliert die ganze Presse darüber, wie schnell, schwer und ökonomisch denn der “träge, sparsame und billige Viersitzer” wohl sein werde. Immerhin wird ein Preis genannt, nämlich 185’000 französische Francs.

Das fertige Serienmodell

Ein Jahr nach der ersten Vorstellung wird am Pariser Salon im Herbst 1949 das fertige Serienmodell gezeigt, jetzt mit Motor, der 375 cm3 Hubraum hat und neun PS abgibt. Der Preis wird (inzwischen) mit 228’000 französischen Franc (umgerechnet 2’800 Schweizer Franken) festgesetzt, ein Preis, der nach der Meinung der berichtenden Automobil Revue noch sinken müsse, falls der Sinn des Fahrzeugs erreicht werden solle.

Generell zeigt sich die Schweizer Zeitung nicht begeistert:
“Der Citroen 2 CV ist kein Auto im herkömmlichen Sinn; er ist lahm am Berg, geht in der Kurve in die Knie und wird Durchschnitte von kaum mehr als 45 bis 50 km/h ermöglichen; dabei aber wird er das billigste und anspruchsloseste Fahrzeug sein, das je vier Personen recht komfortabel vor den Unbilden der Witterung geschützt aufnahm.”

Technologisch brilliant

Die zuerst ablehnende Haltung vieler Fachleute weicht anfangs der Fünfzigerjahre langsam einer gewissen Bewunderung, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Wartezeit für einen neuen 2 CV in Frankreich inzwischen auf fünf Jahre angewachsen ist.
Wiederum ist es die Automobil Revue, die bereits im Dezember 1952 dem “beispielhaften Volksautomobil” gleich zwei ganze Zeitungsseiten widmet und die Technik mit vielen anschaulichen Zeichnungen im Detail erklärt, ausgehend von der ursprünglichen Zielsetzung:
“Der 2 PS sollte an die Stelle der Ochsengespanne der Bauern, der Pferdefuhrwerke der Marktfahrer, des Kleinmotorrades des Landpfarrers und des Fahrrades der Gemeindeschwestern treten, ein Minimum an Unterhalt verlangen, gleich lang oder länger als ein normales Automobil halten und vier Personen und allerhand Gepäck, sperrige Güter und anderes transportieren können.”

Um die anspruchsvollen Ziele zu erreichen, werden neue Wege beschritten. So ist der Viertakt-Motor eine moderne Konstruktion, die ihre Leistung aus zwei luftgekühlten Zylindern mit halbkugelförmigen Brennräumen schöpft, wie es damals auch Rennsportwagen tun. Im Sinne der Wirtschaftlichkeit und der Langlebigkeit wird aber die Maximalleistung auf neun PS gedrosselt. Kupplung und Getriebe sind einigermassen überdimensioniert, das Getriebe baut kurz, weist aber trotzdem vier Vorwärtsgänge auf, wovon der oberste als “Schnellgang” übersetzt ist. Die Stufen 2 bis 4 sind synchronisiert.

Die vorderen Trommelbremsen sind im Sinne geringer gefederter Massen beim Getriebe angebracht. Ganz unorthodoxe Wege beschreitet man bei er Konstruktion der Aufhängungen. Die Führung der einzeln aufgehängten Räder erfolgt über schwingende Längsarme, der Drehpunkt ist jeweils zur Wagenmitte orientiert. Damit ändert sich der Radstand beim Einfedern. Die beiden hintereinander liegenden Räder teilen sich je eine gemeinsame Schraubenfeder, ein Trägheitsschwingungsdämpfer reduziert ein Nachschwingen.
Der kompakt gebaute Wagen, dessen Design nicht darauf angelegt ist, Schönheitspreise zu gewinnen, strotzt von intelligenten Detaillösungen. Die Scheinwerfer können von innen in der Höhe verstellt werden, statt eines durchgehenden Armaturenbrettes gibt es eine breite Ablage. Unter der Windschutzscheibe ist eine einfache Lüftungsöffnung angeordnet und die Seitenscheiben können hälftig hochgeklappt werden, um für Frischluft zu sorgen. Die Sitze sind einfache Rohrgestelle, die mit dünnen matratzenartigen Bahnen über Gummibändern bespannt sind und zudem einfach umgeklappt oder herausgenommen werden können.

Die umfangreiche Vorstellung der AR endet mit den bewundernden Worten: “Von welcher Seite man den 2 PS auch betrachtet, wirkt er anregend neuartig und spornt zur Diskussion an. Er ist als eine beachtliche neue Idee im europäischen Automobilbau anzusehen und gereicht seinem Heimatland Frankreich und insbesondere seinen Schöpfern zur Ehre.”

Export ab 1952

Die Produktion kann nur langsam gesteigert werden, die Massenproduktion beginnt erst ab 1952 so richtig zu laufen.

Trotzdem entscheidet sich Citroën bereits im Jahr 1952, den kleinen 2 CV zu exportieren. Auf dem Genfer Automobilsalon wird er erstmals ausserhalb von Frankreich präsentiert und freundlich empfangen, “2 PS” nennt man den einfachen und billigsten Personenwagen, der zu jener Zeit in der Schweiz angeboten wird, in der Automobil Revue:
“Der Entschluss, diesen Wagen für den Export freizugeben, kommt überraschend. Der Erfolg des kleinen Citroëns wird zweifellos das Interesse vieler Kreise beanspruchen dürfen. Unverändert und in keiner Weise etwa verschönert, verkörpert er in unseren Augen das Ideal des Automobils als eine Art ‘Haushaltungsgegenstand’, der ohne jede Rücksicht auf Äusserlichkeiten und Linie auf Zweckmässigkeit entwickelt wurde. Seine «altmodischen» Kotflügel lassen sich in wenigen Minuten demontieren. Die fast wie Untermatratzen aussehenden Sitze übertreffen an Komfort manche von teuren Wagen; das Schiebedach öffnet sich von der Windschutzscheibe bis zum hinteren Unterende der Karosserie. Unter der unschönen Höhe der hinteren Linie steckt ein Kofferraum, um den der Citroen 2 CV von manchem Spezialkarossier beneidet werden kann. Wir werden noch Gelegenheit haben, auf dieses eigenartige Fahrzeug zurückzukommen.
Wenn der Verkaufspreis von Fr. 4380.- auch noch eine gewisse Distanz vom Motorradniveau entfernt ist, so zieht der 2 CV dennoch eine Käuferschar an, die sich mit einem Minimalaufwand an Betriebskosten ein viersitziges Vollautomobil zulegen will.”

Quelle: zwischengas.com




Autor: viper64


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