Seit 2014 gibt es den Citroen C1 in zweiter Generation, der zusammen mit den Schwestermodellen Peugeot 108 und Toyota Aygo in Tschechien gefertigt wird. Grundpreis: 8.900 Euro. Der Peugeot kostet dasselbe, der Toyota liegt 1.000 Euro darüber, mit derselben Motorisierung, wohl gemerkt.
Manchmal darf es eben etwas weniger sein und es reicht ein Auto, mit dem man von A nach B kommen kann – und ein Auto, das in jede Parklücke passt. Der kleinste Franzose ist der Citroen C1, den wir einmal unter die Lupe genommen haben. Hier die Version Citroen C1 Airscape mit Offenfahr-Faktor, die schon auf den ersten Blick mehr ist als ein Minicar, mit dem man nur von A nach B kommt.
Noch kürzer ist nur noch der Smart: Auf unter 3,50 m Länge hat der Citroen C1 grundsätzlich alles, was zu einem Automobil gehört. Das Design: Runde Scheinwerfer, eine pummelige Front, ein Auto zum Liebhaben. Lediglich die LED-Tagfahrlichter liegen noch über den Rundscheinwerfern. Der Peugeot 108 dagegen hat als gesamte Einheit schlitzartige Scheinwerfer, somit kann man sich also nach seinem Geschmack einfach das Design auswählen. Der Toyota Aygo schließlich ist der designmäßig dramatischste der drei, mit einem X, das er übertragen in der Front trägt. Beim Citroen C1 heißt es ansonsten: form follows function, die Fensterlinien sind aufrecht, das Heck Kastenförmig, um so insgesamt auf der beschränkten Länge ein Maximum an Platz zu bieten. Für 450 Euro extra gibt es übrigens die 5-Türer Version, die natürlich praktischer ist als der 3-Türer. Unser C1 hat die Farbe Dark Grey / Dunkelgrau und ist wie man sieht auch ein Fünftürer. In der Airscape-Version ist das Stoffdach verbaut, das Cabriofeeling aufkommen lässt, schon beim Betrachten. Zudem bekommt man es in Kontrastfarben, so versprüht unsere Farbkombination hier eine Mischung aus Eleganz und Freude. 15-Zoll-Felgen in Schwarz komplementieren den Look. Ein Auto, das beim Hinsehen gute Laune versprüht.
Interieur
Während das Äußere schon extrovertiert daher kommt, darf es im Innenraum noch mehr poppige Dramatik sein: etwa die Hochglanzverkleidungen der Mittelkonsole, großflächige Einfassungen der Lüftungsdüsen oder der übergroße Tacho. Das alles soll einfach Freude bereiten und in der Tat ist das alles andere als langweilig. Dabei wirkt das Cockpit durchaus aufgeräumt und übersichtlich.
Einige Dinge sind noch relativ simpel gehalten, zum Beispiel funktioniert die Umschaltung von Außenluft und Umluft rein mechanisch mit einem Schieberegler, was man kaum noch aus modernen Autos gewohnt ist. Schlecht ist das aber nicht, denn das ist auch ein Teil weniger, das kaputt gehen kann.
Das Lenkrad lässt sich nur in der Höhe verstellen, nicht vor und zurück. Und die Höhe ist in der Tat begrenzt, mit langen Beinen kann es da unterhalb des Lenkrads sehr knapp werden. Ansonsten überzeugen die Sitze mit einer aufrechten Sitzposition und einer attraktiven Polsterung mit integrierter Kopfstütze.
Im Fond bleibt Platz für Kinder oder relativ klein gewachsene Leute, wer groß ist, findet hier keinen Platz mehr. Mehr kann man aber bei der Fahrzeuglänge auch nicht erwarten. Auch die Kopffreiheit wird hier schon bei 1,70 m ein Problem. Der Kofferraum ist kurz aber quadratisch und praktisch; und mit Umlegen der Rücksitze vom Kofferraum aus ergibt sich durchaus ein passabler Stauraum.
Start, Live, Feel und Shine heißen die Ausstattungsniveaus. Mit Start erhält man sozusagen ein nacktes Auto.
Mit Live (+ 900 Euro) bekommt man zusätzlich einen Bremsassistent, Servolenkung und ein höhenverstellbares Lenkrad, das ist schon ein Muss.
Feel (noch mal + ca. 900 Euro) schließlich bietet dann einige Annehmlichkeiten und Äußerlichkeiten:
– 15 Zoll Felgen (statt 14 Zoll)
– Außenspiegelgehäuse in Wagenfarbe
– Audio-System mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung
– elektrische Fensterheber vorn
– Zentralverriegelung mit Fernbedienung
– anderer Stoffbezug für die Sitze
-Fahrersitz in der Höhe verstellbar
– Rücksitzlehne 1/3 zu 2/3 umklappbar.
Shine (+ 2.500 Euro gegenüber Feel), dann ist man bei gut 13.000 Euro
– Multimedia-System mit Touchscreen
– Anderer Stoffbezug für die Sitze
– Klimaanlage
– 15 Zoll Alufelgen
Und dann gibt es noch eine Besonderheit: Die Airscape Edition verspricht Offenfahrvergnügen, denn damit hat man ein Stoff-Schiebedach. Dieses lässt sich elektrisch öffnen, und dann ergibt sich tatsächlich eine offene Fläche über das gesamte Fahrzeug hinweg.
Motoren
Zwei Motoren stehen für den Citroen C1 zur Verfügung:
Benziner
1,0 Liter mit 69 PS
1,2 Liter mit 82 PS (ab trim level Feel)
Fahrverhalten
Wir fahren den stärkeren Benziner 1,2 Liter mit 82 PS. Von 0 auf 100 km/h geht dieser in 11 Sekunden, über 3 Sekunden schneller als die kleinere Motorisierung. Wer also doch mal auf die Autobahn muss, wird das schätzen. Für die Stadt ist diese Motorisierung auch völlig ausreichend. Der Sauger-Benziner entfaltet seine Leistung recht harmonisch, nicht wie ein Turbo, bei dem es plötzlich einen Satz nach vorne gibt. Allzu hohe Drehzahlen verträgt der Motor aber nicht, bzw. dann fällt die Leistungskurve einfach ab. Klingen tut der kleine Sauger-Benziner in den höheren Drehzahlen etwas rappelig. Wenn man aber ruhig fährt, verhält er sich auch ruhig.
Das manuelle 5-Gang-Getriebe ist sehr leichtgängig und damit gut zu schalten. Die Lenkung verhält sich überraschend direkt, und in Verbindung mit dem kurzen Radstand macht es Spaß, den kleinen Flitzer durch die Stadt zu fegen. Am besten natürlich mit offenem Dach. Von den Windgeräuschen her ist das so bis ca. 70 km/h noch angenehm. Der Verbrauch könnte allerdings niedriger sein, 6,5 Liter / 100 km erzielen wir als Durchschnittsverbrauch.
Wie schon beim Interieur beschrieben ist es für große Personen auf Dauer nicht so ganz angenehm, das Lenkrad sozusagen auf den Knien zu haben. Ansonsten sind die Sitze aufrechter als bei manchen Kleinwagen und damit durchaus geeignet für mittel-lange Strecken. Die Geräuschisolierung ist bis ca. 100 km/h auch noch in Ordnung, hohes Tempo auf der Autobahn macht dann aber keinen Spaß mehr.
Abmessungen
Länge: 3,47 m
Breite: 1,62 m
Höhe: 1,47 m
Radstand: 2,34 m
Leergewicht: 865 – 965 kg
Fazit: Der Citroen C1 Airscape vermittelt in der Mini-Klasse ein exklusives Lifestyle-Gefühl, mit dem großen Stoffschiebedach fühlt man sich fast wie im Cabrio. Und selbst geschlossen sorgt die mögliche Kontrastfarbe des Daches für Hingucker. Das Äußere ist ansonsten ganz auf Liebhaber rundlicher Fahrzeugoptik gemünzt. Im Innenraum finden sich viele pfiffige Designideen. Nur allzu groß darf man selbst als Fahrer nicht sein, da haben zum Beispiel die Minis aus dem Volkswagen-Konzern die Nase vorn beim Platzangebot. Ansonsten bietet der Citroen C1 generell ein gutes Package, hier bekommt man schon viel Auto zum niedrigen Preis, mit einer soliden Qualität in Technologie und Verarbeitung.
Quelle: autogefuehl.de
Autor: Thomas Majchrzak