Das Vorbild dieses Modells ist das Raketenfahrzeug The Blue Flame, das am 23. Oktober 1970 auf den Bonneville Salt Flats in Utah den Weltrekord für Landfahrzeuge aufstellte. Pilotiert von Gary Gabelich erreichte The Blue Flame eine offiziell gemittelte Geschwindigkeit von 1014,656 km/h auf der Meile und 1001,667 km/h auf dem Kilometer. Damit löste The Blue Flame den bis dahin gültigen Rekord des Strahltriebwerksfahrzeugs „Spirit of America – Sonic 1“ von Craig Breedlove aus dem Jahr 1965 ab. Entwickelt wurde The Blue Flame von Reaction Dynamics Inc. mit Unterstützung der amerikanischen Erdgasindustrie, was sich in der Gestaltung und den Schriftzügen des Fahrzeugs deutlich zeigt. Die hier thematisierte Ausführung gehört zur erste und einzige Generation dieses Rekordträgers; gebaut wurde sie ab 1969 und 1970 für die Rekordfahrten finalisiert. Das extrem schlanke Layout, die dreirädrige Konfiguration und die zentrale Heckflosse kennzeichnen The Blue Flame als konsequenten Entwurf für minimale Stirnfläche und geringen Luftwiderstand auf dem Salz von Bonneville.
Im Kern nutzte The Blue Flame einen regelbaren Raketenmotor aus der Entwicklung von Reaction Dynamics. Als Oxidator diente hochkonzentriertes Wasserstoffperoxid (High Test Peroxide, etwa 90 %), als Brennstoff verflüssigtes Erdgas (hauptsächlich Methan). Die Treibstoffe wurden unter Druck eingespeist, das Gemischverhältnis ließ sich variieren, wodurch der Schub an die Streckenbedingungen angepasst werden konnte. Quellen nennen eine Schubleistung im Bereich von bis zu etwa 22.000 lbf, was rund 98 kN entspricht. Die Karosserie von The Blue Flame war rund 11,5 Meter lang und extrem schmal. Das Chassis trug eine Dreirad-Anordnung: zwei frei stehende Hinterräder an Auslegern sowie ein kleines, weit vorn im Rumpf integriertes Vorderrad. Die vertikale Heckflosse stabilisierte The Blue Flame bei hohen Geschwindigkeiten; die Formgebung mit spitz zulaufender Nase und nahezu zylindrischem Mittelteil reduzierte die Störung der Grenzschicht. Bereift war The Blue Flame mit speziellen Goodyear-Hochgeschwindigkeitsreifen auf geschlossenen Felgen, um Verwirbelungen zu vermeiden. Der Fahrer saß unter einer kleinen, stromlinienförmig integrierten Kanzel im vorderen Drittel des Rumpfs. Markant waren die Sponsorenhinweise „Natural Gas Industry“ sowie die typischen Goodyear-Schriftzüge, die den Bezug zu Reifen und Treibstoffbranche illustrieren.
Die hier gezeigte Miniatur stammt aus der Sammlung des Modelly-Mitglieds „mukuendig“ und bildet The Blue Flame im Maßstab 1:43 nach. Es handelt sich um ein Modellauto im Maßstab 1:43 des Herstellers Bizarre. Gefertigt wurde die Miniatur aus Resin, was die saubere Umsetzung der besonders schlanken Rumpfform ermöglicht. Auf den Fotos sind der spitz zulaufende Bug, das minimalistische Cockpit und die einzeln angesetzten Ausleger der Hinterräder klar zu erkennen. Der kleine, halbverkleidete Vorderrad-Einsatz sitzt korrekt weit vorne unter dem Rumpf, was die Tricycle-Konfiguration des Vorbilds nachvollziehbar macht. Die Lackierung ist zweifarbig ausgeführt: vorn ein dunkles Metallic-Blau, das über einen Verlauf in ein helles Silber übergeht. Seitlich prangt der große Schriftzug „THE BLUE FLAME“, ergänzt durch die Natural-Gas- und Reaction-Dynamics-Markierungen sowie die Fahrerbezeichnung „Gary Gabelich“. Auf der Finne finden sich die US-Flagge und ein Tropfen-Logo, das auf den Erdgasbezug verweist. Die Felgen tragen Goodyear-Schriftzüge; die Reifen wirken maßstäblich schmal und glatt, passend zu Hochgeschwindigkeitsanwendungen. Die Proportionen erscheinen stimmig, die Trennkanten sind scharf, und die Bedruckungen sind gleichmäßig positioniert – Eigenschaften, die bei Resin-Umsetzungen wie dieser häufig technisch überzeugend gelingen. Auch der zentrale Heckauslass und die schlanke Finne sind gut konturiert, wodurch der technische Charakter von The Blue Flame nachvollziehbar bleibt.
Für Sammler ist vor allem interessant, wie konsequent dieses Modell die Besonderheiten von The Blue Flame im kleinen Maßstab wiedergibt. Auf den hier gezeigten Bildern lässt sich der geringe Abstand zwischen Unterboden und Fahrbahn erkennen; dadurch wirkt die Silhouette flach und die Linie vom Bug bis zur Düse bleibt ununterbrochen. Die Aerodynamik des Vorbilds spiegelt sich in der gleichmäßigen Rumpfoberfläche wider, die das Modell ohne sichtbare Fugen betont. Der Farbverlauf Blau–Silber ist sauber umgesetzt und bildet die historische Werbegrafik der Natural-Gas-Industrie authentisch nach. Die kleine Kanzel mit seitlicher Fahrerbeschriftung, die vertikale Heckflosse mit Flagge und Tropfen, die offenen Radträger hinten und das kaum sichtbare Vorderrad ergeben zusammen ein klares Bild des Rekordfahrzeugs The Blue Flame. Dieses Modellauto im Maßstab 1:43 von Bizarre eignet sich damit zur Ergänzung von Sammlungen mit Fokus auf Landgeschwindigkeitsrekordfahrzeuge, amerikanische Raketenautos oder technische Meilensteine. Die Materialwahl Resin ermöglicht feine Konturen und geringe Wandstärken, was dem schlanken Körper zugutekommt. In der Vitrine wirkt die Miniatur durch die ruhige Linienführung und die reduzierte Farbpalette aufgeräumt; die kontrastierenden Beschriftungen sind lesbar und bieten Orientierung zu Hersteller, Fahrer und Sponsoren. Für die historische Einordnung lohnt sich der Blick auf den Vorgängerrekord durch Breedloves „Spirit of America – Sonic 1“, denn erst dessen Überbietung durch The Blue Flame etablierte die hier gezeigte Formensprache als Referenz für spätere Rekordprojekte. Insgesamt zeigt das in der Sammlung von „mukuendig“ befindliche Stück die konstruktive Idee des Originals in einer kompakten, detailorientierten Darstellung, ohne unnötige Abweichungen vom technischen Erscheinungsbild.
Chriskitt
Automatisch übersetzt
Tolles Auto!
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