Die Suchoi Su-57 (russisch Сухой Су-57, NATO-Codename: Felon) ist ein russisches Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug. Es entstand aufgrund der Anforderungen der russischen Luftstreitkräfte für ein zweistrahliges Mehrzweckjagdflugzeug der fünften Generation im Rahmen des „PAK-FA-Programms“ (russisch Перспективный авиационный комплекс фронтовой авиации Perspektiwny Awiazionny Kompleks Frontowoi Awiazii, deutsch ‚Perspektivischer Flugkomplex der Frontfliegerkräfte‘), das mittelfristig die Suchoi Su-27 ersetzen soll. Bis zur Vergabe der offiziellen militärischen Bezeichnung Su-57 im August 2017 war der Typ unter der Werksprototypenbezeichnung Suchoi T-50 bekannt.
Das Flugzeug wurde erstmals im August 2011 auf der internationalen Luftfahrtmesse MAKS in Schukowski bei Moskau einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert. Die beiden dort vorgeführten Prototypen zeigten dabei (zum Beispiel am Heckradar) konstruktive Unterschiede. Bei einem der Flüge der T-50-1 musste der Start wegen Triebwerksproblemen abgebrochen werden.
Die ursprünglich zwischen 2016 und 2020 vorgesehene Auslieferung von 52 Flugzeugen wurde auf vorerst 12 Bestellungen reduziert. Diese 12 Flugzeuge sollten von der russischen Luftwaffe getestet werden, weitere Bestellungen würden sich nach den finanziellen Möglichkeiten richten. Im Mai 2017 erklärte der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu, dass die Su-57 nicht vor 2019 in Dienst gestellt werden würde und im Juli 2018 wurde der Auftrag für 12 Maschinen bestätigt. Der stellvertretende russische Verteidigungsminister Juri Borissow erklärte dazu, dass sich eine Produktion in größerer Zahl nicht aufdränge, solange die Fähigkeiten der übrigen Flugzeuge der Luftwaffe ausreichten und keine Eile zur Einführung der Su-57 bestehe. Russische Medien berichteten im April 2019, das erste Flugzeug solle 2019 zu einem noch festzulegenden Regiment des südlichen Verteidigungsdistrikts stoßen, gefolgt von einem zweiten Flugzeug im Jahr 2020.
Am 15. Mai 2019 wurde die Beschaffung von 76 Flugzeugen bis ins Jahr 2028 angekündigt. Bis Ende 2024 sollten 22 Flugzeuge ausgeliefert werden. Bei dem von Kommersant kolportierten Stückpreis von lediglich 31 Millionen Euro würde es sich im Vergleich zu anderen Kampfjets um ein äußerst günstiges Waffensystem handeln.[ Zum Vergleich: die US-amerikanische F-22 hat einen Stückpreis von etwa 175 Millionen Euro. Mitte 2021 wurde durch den stellvertretenden russischen Verteidigungsminister Alexej Kriworutschko bekanntgegeben, dass bis Ende des Jahres vier Su-57 Kampfflugzeuge an die russischen Luftstreitkräfte ausgeliefert würden.
Spätestens ab 2025 sollten jährlich 15 Su-57 produziert werden. Im Oktober 2022 zeigte Suchoi eine modifizierte Su-57, mit der Rostec Bordsysteme mit verbesserter Funktionalität und künstlicher Intelligenz, inklusive neuer Waffentypen, testen will. Im Sommer 2023 wurden dann mehr Details bekannt, so soll die Su-57 als Plattform für die neue Kurzstrecken-Luft-Luft-Rakete RWW-MD2 dienen, die sich bereits in Serienproduktion befindet und als weltweit erste Lenkwaffe für den Nahkampf ein Trägheitsnavigationssystem verwenden soll. Die Su-57 kann die Rakete auch nach dem Start mit Zielkoordinaten bedienen und sie auch für Ziele hinter der Maschine benutzen. Am Ende kommt ein passiver Dual-Band-Infrarotsuchkopf zum Zug. Die knapp drei Meter lange Waffe soll von der Su-57 intern getragen werden. Laut TASS wird an einer zweisitzigen Version gearbeitet. Diese wäre gedacht als Leitflugzeug für mehrere Drohnen S-70. Westliche Quellen nannten als Quelle 2023 auch Iswestija.
Bewaffnung
Als Bordkanone kommt eine Weiterentwicklung der 30-mm-Maschinenkanone Grjasew-Schipunow GSch-301 zum Einsatz. Sie ist auf der Steuerbordseite installiert, wiegt nur 50 kg und hat den GRAU-Index 9-A1-4071K. Ihre Kadenz beträgt 1800 Schuss/min.
Bei einer Waffenzuladung von 7500 kg in zwei Waffenschächten für Kurzstrecken-Luft-Luft-Lenkwaffen beim LEREX/Flügelübergang, dazu zwei internen Hauptwaffenschächten mit einer unbekannten Anzahl interner sowie sechs externen Aufhängepunkten lässt sich folgende Bewaffnung annehmen:
Waffenschächte
Luft-Luft-Lenkflugkörper
4 × Startschienen oder Ausstoßvorrichtung für je 1 × Wympel R-77 bzw. RWW-AE (AA-12 „Adder“) – radargelenkt für Langstrecken
2 × Startschienen oder Ausstoßvorrichtung für je 1 × Wympel R-74 bzw. RWW-MD (AA-11 „Archer“) – infrarotgesteuert für Kurzstrecken
2 × Startschienen oder Ausstoßvorrichtung für je 1 × Wympel R-73E (AA-11 „Archer“) – infrarotgesteuert für Kurzstrecken[60]
2 × Startschienen oder Ausstoßvorrichtung für je 1 × Typ 810 – radargelenkt für Langstrecken
Luft-Boden-Lenkflugkörper
4 × Startschienen oder Ausstoßvorrichtung für je 1 × Ch-38ME – modulare Luft-Boden-Rakete
4 × Startschienen oder Ausstoßvorrichtung für je 1 × Swesda Ch-35UE „Uran“ (3M24E/AS-20 „Kajak“) – Marschflugkörper zur Schiffsbekämpfung
4 × AKU-58-Startschiene für je 1 × Ch-58USchKE (AS-11 „Kilter“) – Radarbekämpfungs-Lenkflugkörper[61]
Gelenkte Bomben
4 × BD-3U-Aufhängung für je 1 × Region JSC KAB-500L (lasergelenkte 500-kg-Bombe)
Zusatztanks
2 × rechteckige Zusatztanks, je einer in den zwei zentralen Waffenschächten.
Geplante Waffenzuladung an externen Aufhängepunkten
Die Su-57 verfügt über jeweils zwei externe Aufhängepunkte pro Tragfläche und einen Aufhängepunkt an jedem Triebwerkskanal.
Luft-Luft-Lenkflugkörper
4 × Wympel R-73E – infrarotgesteuert für Kurzstrecken
4 -6 × Wympel R-77 – radargelenkt für Langstrecken[62] die inneren Flügelstationen können mit Doppelwerfer ausgerüstet werden
Luft-Boden-Lenkflugkörper
4 × Ch-31P – Anti-Radar-Lenkflugkörper
Bomben
6 × 250 kg Bomben
Zielbehälter
1 × 101KS-N Targeting Pod an einem der Aufhängepunkt am Triebwerkskanal
Zusatztanks
2 × 2000 l oder 2 × 3600 l Zusatztanks
Quelle: Zusammenfassung aus Wikipedia